In diesen Tagen wird Slomo drei Jahre alt und ich überlege schon seit Längerem, was ich dazu schreiben möchte. Ich möchte gerne sagen, wie froh und dankbar ich bin, dass es diesen kleinen Ort gibt, der mein Ort ist. Wie gerührt, angetan, aufgeregt, beeindruckt ich über die Kommentare hier bin, über die Emails, die ich bekomme, über die Menschen, die ich kennenlernen durfte. Das Staunen darüber wird echt nie kleiner.
Wenn ich ehrlich bin, gehen mir aber gerade auch viele andere Dinge durch den Kopf, wenn es ums Bloggen geht. Ich habe hier in letzter Zeit weniger als früher geschrieben. Weil ich gerade sehr viel arbeite. Vor allem aber, weil es sich einfach richtiger angefühlt hat. Das Bloggen macht mir nicht weniger Spaß als vor drei Jahren, ich weiß jetzt vielleicht bloß besser, was ich hier will. Und was ich hier nicht will (bloggen, bloß um zu bloggen, weil ich mal wieder bloggen müsste, weil ich es von mir erwarte, weil ich glaube, dass es von mir erwartet wird). Eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Ist doch mein Blog. Meine Entscheidung. Keine große Sache. Und doch fühlt es sich - wie so oft im Leben - wie eine große Sache an, weil das Kleine natürlich fürs Große steht. Für das Gefühl, dass ich mehr Zeit zum Leben brauche. Zum Rumhängen. Zum Kakao-Trinken. Zum in Büchern verloren gehen. Zum schlechte Fernsehserien gucken. Zum Nichtnachdenken. Zum Nichtswollen. Ich bin so untalentiert darin, mich hängen zu lassen und runterzukommen. Ich habe, wie meine Freundin Dorothea es mal so schön ausgedrückt hat, ein protestantisches Unvermögen, mich zu entspannen. Und ich weiß, dass ich daran etwas ändern muss. Weil ich manchmal müder bin, als ich müde sein müsste. Weil nicht das Leben oder die Arbeit oder die Welt, sondern bloß ich mir (manchmal, zu oft) im Weg stehe.
Mitten hinein in dieses Gefühl habe ich auf "You Are My Fave" (einem meiner alten Lieblingsblogs) einen klugen Text über das "Slow Blogging Movement" gelesen - gleich unter diesem Zitat von Sid Caesar, das Anamu so schön illustriert hat:
"Over a year ago I declared on Twitter that I had lost my blogging sparkle (an embarrasing choice of words, I admit). At the time I thought I was just adjusting to motherhood. But as time went on and even as I had established a schedule for myself, I couldn´t shake the feeling of missing something.
I listened to all the voices telling me that all I needed to do was, "HUSTLE!" So I kept at it, working harder and putting in more hours. But the feeling lingered and maybe got worse. I sought advice (and pep talks), attempted some formulaic ideas and methods, and kept going. The blogging stress and pressure seemed to be a daily experience.
Eventually I had to realize that the hustle and formulaic approaches were causing my work to suffer. And not just my work, but I was neglecting the more important parts of my life too. I think I realized this months ago and it has taken me some time to come to my conclusion of change. Today I´ve decided to follow Erin and join what she termed the slow blogging movement. I´m slowing things down a bit around here. Less content. More thought. I like what my friend Danyelle says "your blog can be whatever you want it to be".
Als wirklich stressig habe ich das Bloggen nie empfunden. Aber ich kann gut nachvollziehen, was Melanie Blodgett damit meinte.
So. Und jetzt sage ich DANKE fürs Slomo-Lesen (auch fürs still Mitlesen). Danke von Herzen. (Nächste Woche gibt es hier (trotzdem) eine langgeplante Slomo-Geburtstags-Verlosungswoche). Habt es schön bis dahin.
* Quote: Anamu via You Are My Fave.
* Zitierter Text von Melanie Blodgett/ You Are My Fave.
* Der sich auf diesen Text hier bezieht: The Rebirth of Slow Blogging.
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